Mythen

Donnerstag, 8. März 2007

Studie zum Weltfrauentag

Traurig, aber wahr: Noch immer besteht keine Chancengleichheit zwischen den Geschlechtern. 27 Prozent der Frauen fühlen sich nach wie vor wegen ihres Geschlechts bei der Karriere benachteiligt. Rund ein Viertel sieht durch den Einsatz für die Familie ihre Aufstiegschancen beeinträchtigt. Daher wünschen sich 45 Prozent der deutschen Frauen einen Job, der genügend Flexibilität für Karriere und Familie bietet. So das Ergebnis einer weltweiten Accenture-Umfrage in 13 Ländern und über 2200 Führungskräften, davon 62 Prozent weibliche.

Demnach ist das Geschlecht für Frauen nicht nur in Deutschland die Karrierebremse. Weltweit sagen das 26 Prozent der Frauen. Die Männer dagegen fahren auf der Überholspur: Mehr als die Hälfte (55 Prozent) meint schneller aufzusteigen als Kolleginnen. Im Wirtschaftswunderland China sagen dies sogar 90 Prozent der Männer. Sie gehen ihre Karriere auch von Beginn selbstbewusst an. Mehr als ein Drittel plant den Aufstieg in Spitzenpositionen bereits beim Berufsstart. Frauen sind hier wesentlich zurückhaltender: Nur 15 Prozent glauben zu Anfang ihrer Karriere an einen Aufstieg in die Geschäftsleitung. Später jedoch, wenn sie sich im Beruf eingerichtet haben, schätzen immerhin 23 Prozent der befragten Frauen ihre Aussichten auf Aufstieg in die Chefetage positiv ein. Und während 43 Prozent der deutschen Männer glauben, in weniger als zwei Jahren die nächst höhere Position zu erklimmen, sind davon dann immerhin 33 Prozent der Frauen überzeugt.

Fakt ist: Frauen sind bei der Beurteilung ihrer Leistungen oft sehr kritisch und vielfach zu ehrlich. So sehen Frauen eher die eigene Persönlichkeit als Grund für einen Karriereknick, während Männer dafür meist äußere Umstände verantwortlich machen. 20 Prozent der Männer begründen das mit schlechter Konjunktur oder allgemeinem Personalabbau, während diese Begründung nur 14 Prozent der Frauen angeben.
Vorbilder wiederum spielen für beide Geschlechter offenbar eine wichtige Rolle. 45 Prozent der deutschen Männer und 32 Prozent der deutschen Frauen werden bei der Karriereplanung von ihren Vätern beeinflusst. Frauen orientieren sich etwas stärker an ihren Müttern. Dennoch lassen sich sowohl Frauen als auch Männer in erster Linie von ihren eigenen Interessen, Fähigkeiten und Zielen leiten. Auch Freunde spielen bei 35 Prozent der Frauen und bei 29 Prozent der Männer eine sehr wichtige Rolle. Leider sind weibliche Vorbilder in der Wirtschaft indes rar. Und so schließt sich der Kreis.

Dienstag, 6. März 2007

Chamäleon

Wahrhaftigkeit trägt einen hellen Schein. Besonders hell leuchtet er in Zeiten, in denen Betrug und Bestechlichkeit der Beletage anhaften und Authentizität wie Transparenz zum eilig übergestülpten Büßerkleid der Manager mutieren. Dann überstrahlt der ehrliche Schein sogar das, was drinsteckt in dem Kleid: Persönlichkeit.

Natürlich ist nichts Falsches an der ehrlichen Haut. Doch ist sie oft nichts weiter als eine Masche, eine reichlich durchsichtige noch dazu, bei der das Authentische zum einzig wahren Wert erklärt wird und somit alle Qualitäten verkörpert, die ein Vorbild heute braucht. Wer sich verstellt, gilt als unehrlich; wer sich anpasst als Opportunist; und wer für alles offen ist, kann nicht mehr ganz dicht sein. Aber wer ist, wie er ist und dabei bleibt, der hat zumindest das Zeug zum Original. Ich kann das nicht mehr hören.

Authentizität ist wie ein Eisberg in der arktischen See: imposant an der Oberfläche, aber darunter lauert die Gefahr. Authentizität adelt den Büroautisten genauso wie das Chefzäpfchen und den Despoten. Sie verklärt den berechnenden Egoisten zum mutigen Haudegen und den ewig nörgelnden Tunichtgut zum wertvollen Querdenker. Die sind halt so – aber wenigstens bleiben sie sich treu und stehen dazu. Was kann der Pitbull schon dafür, dass er alle beißt? Aua!

Aus der Zwillingsforschung ist heute bekannt, dass die Gene allenfalls 20 bis 50 Prozent Einfluss auf den Charakter eines Menschen nehmen. Der Rest ist freier Wille. Oder mit den Worten Epikets: „Mache dir selbst zuerst klar, was du sein möchtest; und dann tue, was du zu tun hast.“ Nicht das Authentische verdient unsere Bewunderung, sondern die Gabe seinen selbst gewählten Werten treu zu bleiben, während man sich dennoch unterschiedlichen Situationen und Bedürfnissen anpasst. So wie das Chamäleon in der Lage ist, auf eine wechselnde Umwelt schnell zu reagieren, sollten sich vorbildliche Führungskräfte darum bemühen, auf Einzelcharaktere oder Teams unterschiedlich einzugehen, sie individuell zu fördern und so erst zur respektablen Persönlichkeit zu reifen. Nicht wer man ist, ist dann das Ziel, sondern wer man sein möchte: dem einen ein Ansporn, dem anderen ein Anstoß, dem dritten ein Anführer.

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